von Jory John und Lane Smith

Die Giraffe Roberta ist nicht wirklich glücklich. Sie findet ihren Hals zu lang, zu dünn, zu scheckig, zu biegsam, zu streckbar, einfach nicht schön. Sie hat das Gefühl, dass  alle sie und ihren Hals anstarren. Obwohl sie versucht, ihn mit Schals, Krawatten und sogar Fliegen zu verschönern und zu verstecken, nützt das alles nichts. Sie ist verzweifelt.
Bei einem ihrer Versuche, den Hals zu verstecken, stolpert  sie über eine kleine Schildkröte mit Namen Henry. Henry hat ein ganz anderes Problem: sein Hals ist zu kurz. Und sowieso ist er viel zu klein, um an die schöne reife Banane oben im Baum zu gelangen. Sieben lange Tage hat er unter dem Baum gestanden, sich gereckt und verrenkt und gehofft, dass die Banane reif und ihm vor die Füße fallen würde.  Aber irgendwann fand er es nur noch dumm. Und jetzt zeigt sich, dass so ein langer Hals ganz schön praktisch ist. Damit beginnt eine wunderbare Freundschaft.
Im Buch Roberta und Henry geht es um zu kritische Selbstwahrnehmung und die Freundschaft, die entstehen kann, weil jeder im anderen etwas Besonderes sieht und beide sich hervorragend ergänzen. Manchmal braucht man genau so jemanden, der das eigene Spiegelbild wieder zurechtrückt.
Das Buch ist nicht nur sprachlich gelungen, die Übersetzung von Andreas Steinhöfel ist kongenial, sondern auch optisch anschauenswert: Lane Smith hat mit breitem Pinselstrich und ihren erdigen Gelb-, Braun- und Grüntönen den unterschiedlichen Tieren Leben eingehaucht.

Wir empfehlen Roberta und Henry für Kinder ab 4 Jahren.

Roberta & Henry
von Jory John und Lane Smith
Carlsen,   ISBN 978-3-551-51944-3

Buch vom Mount Abrëll 2019