Der Text beginnt wie fast jedes bekannte Märchen mit den Wörtern „Es war einmal“, und natürlich denkt jeder Märchenkenner bei dem Titel Aschenputtel an den Satz „ Die Guten in’s Töpfchen, die Schlechten in’s Kröpfchen“. Dieser Spruch wird aber in dem Buch von Christina Laube und Mehrdad Zaeri nicht auftauchen.

Und dies ist nicht die einzige Abweichung vom Original. Der Plot bleibt gleich, aber der Vater begibt sich mit einem Kabriolett auf Reisen und auch Aschenputtel ist ein Mädchen der modernen Zeit, denn sie wartet nicht auf den Prinzen, sondern macht den ersten Schritt und fordert den Prinzen zum Tanzen auf. Auch die Sprache ist der heutigen Zeit angepasst und durch ihre unverschnörkelte und kurze Satzbildung leicht verständlich.

So wird das bekannte Märchen vom Aschenputtel mit wenigen Wörtern, aber umso aufwändigeren, wunderbaren Scherenschnitten und schönen Illustrationen nacherzählt.

Der düstere Beginn des Märchens wird auch auf den ersten Seiten des Buches durch die vorherrschende schwarze Farbe noch stärker betont. Nur Aschenputtel hat einen dezenten Streifen Ocker an sich, und der wird im Laufe der Geschichte immer größer.

Die filigranen ausgestanzten Scherenschnitte machen das Buch zu einer Augenweide, und die Seiten sollten mit Sorgfalt und Vorsicht umgeblättert werden. Dieses Kunstwerk ist empfehlenswert nicht nur für Kinder, sondern auch für Liebhaber und Sammler besonderer Bücher.